Es tut sich einiges bei Disney in letzter Zeit. Neben mehreren anderen Ankündigungen soll Anfang Nächsten Jahres Tron: Evolution erscheinen. Tron ist ein Film von Disney aus dem Jahre 1982. Darin versucht Programmierer Flynn seinem ehemaligen Kollegen Ed Dillinger nachzuweisen, dass dieser ihm mehrere Computerspiele gestohlen hat. Die Firma Encom, Dillinger ist in dieser Präsident, verfügt über ein Master Control Program, mit geschriebenen Programmen versucht Flynn nun, im System nach Beweisen zu suchen. Das unglaubliche ist, dass das MPC eine Art virtuelle Welt geschaffen hat, in der alle Programme als humanoide Lebewesen auftauchen, die ihren Schreibern ähneln.
Flynn ist inzwischen entlassen worden, hat aber ein Programm namens Tron geschrieben. Einmal aktiviert, würde es das MPC ausschalten und das komplette System nach den nötigen Informationen durchsuchen. Doch dabei geht fast alles schief, Flynn wird von einem Laser getroffen und im MPC rematerialisiert. Seine letzte Hoffnung bleibt jetzt, sein Programm Tron zu finden.
Worum geht’s in Tron Evolution?
Diesen Monat erscheint ein 3D Sequel namens Tron Legacy. Tron Evolution für PS3, Wii, Xbox 360 & PC – ist aber weder ein Nachbau des Films von 1982, noch ist es eine Ergänzung zum Sequel. Vielmehr stellt es eine Brücke zwischen beidem dar. Der Spieler befindet sich in der virtuellen Welt und muss versuchen, diese mittels bestimmter Techniken zu durchlaufen. Dabei seid ihr ein Antiviren Programm namens Anonymus, kurz Anon. Auch dieses wurde vom Filmhelden Flynn geschrieben, um einen Virus zu eliminieren, der Abrax heißt. Die Erfahrungspunkte, die der Spieler im Laufe sammelt, können ganz einfach zur Verbesserung des Charakters verwendet werden. Dabei ist es völlig gleich, ob man die Punkte im Einzel- oder Mehrspielermodus bekommen hat. Beide Modi haben die Entwickler ineinander kombiniert. In der Spielwelt erreichen die Spieler bestimmte Terminals, werden diese aktiviert, kann es passieren, dass man sich im Mehrspielermodus befindet ohne es zu merken.
Was bietet Tron Evolution?
Die komplette Umgebung in Tron: Evolution ist sehr geradlinig gestaltet, wenngleich auf intensive Details verzichtet wurde. Es sind vielmehr die Farbkontraste zwischen neon und düster, die die Atmosphäre schaffen. Im Spiel bewegen wir unseren Charakter nahezu Parkour ähnlich, mit weiten Sprüngen, Wandläufen oder akrobatischen Einlagen. Und auf diese Bildgewalt und Bewegungsfreiheit setzt Tron: Evolution, denn die Entwickler sagen, dass sie auf zu viel Dialog verzichtet haben. Die stärkste Waffe von Anon ist sein Lichtdiskus. Diesen kann er in allen möglichen Situationen schmeißen was anfangs sehr spektakulär aussieht, allerdings schnell seinen Charme verliert. Das Kampfsystem ist insgesamt gut gelungen. Investiert man gesammelte Punkte in Spezialenergie, kann unser Protagonist mehrere Diskusse gleichzeitig werfen oder Energiewellen Richtung Gegner steuern. Und das auch während Sprüngen, Wandläufen oder allen anderen Bewegungsabläufen.
Die Entwickler haben in den Mehrspielermodus wohl mehr Zeit investiert. Tron: Evolution präsentiert sich dabei einigermaßen abwechslungsreich. Den bis zu 10 Spielern stehen mehrere Varianten zur Verfügung. In Lightdisc Deathmatch geht es einzig und allein darum, so viele Mitspieler wie möglich zu eliminieren, entweder im Team oder jeder gegen jeden. Bei der Variante Bitläufer wird in Teams gespielt. In jedem gibt es je einen Spieler, der ein Bit tragen muss. Es gilt nun für jede Mannschaft, den Bit der jeweiligen anderen zu erobern. Die Schaukämpfe sind dabei sehr fantastisch designt. Es wird mit viel Licht gearbeitet, und immer findet man diese auffälligen Farbkontraste.
Der Tron Evolution Test-Spiegel
Die Story wirkt ein wenig dünn und zu geradlinig. Der Mehrspielermodus ist da wesentlich aufwendiger, was wir uns auch in der Single Modus gewünscht hätten. So wirkt dieser einfach wie simpler Spaß mit zu etwas zu kurzen Kampagnen. Trotz schön anzuschauender Bewegungsabläufe stoppen die Kämpfe schnell und stoßen schnell an ihre Grenzen. Auch wenn die Farbkontraste schön rüberkommen, ist es doch das einzige Mittel was dem Tron: Evolution ein modernes Aussehen verleiht. Die eingesetzte Grafik-Engine bietet nichts besonderes, lediglich das, was man von einem HD Spiel erwarten kann. Der Sound bietet eine Mischung aus verschiedenen elektronischen Stilen, die es immerhin schaffen die Atmosphäre zu unterstützen. Lediglich das Spielen zu mehreren macht bei Tron: Evolution Spaß, auch wenn hier lediglich die Standard Battle-Variationen zum Einsatz kommen. So bleibt das wohl das Einzige, das teilweise beeindrucken konnte, den Spieler aber nicht an das Game fesselt. Für große Fans des Films Tron wird es sicher ein kleines Vergnügen, Tron: Evolution zu spielen, für alle anderen dürfte es leider nur die Verbindung zwischen Film und Sequel darstellen. Neben der PS3 wird Tron: Evolution auch für die Xbox 360, den PC und die Wii Konsole erscheinen.