Mit dem Snaplet und dem Paperphone hat Roel Vertegaal, Leiter des Human Media Lab der Universität Queens, zwei interaktive Geräte vorgestellt, die die Zukunft im elektronischen Bereich bedeuten könnten. Das Snaplet ist eine Art Computerarmband, das sich allerdings auch flach verwenden lässt. Das Paperphone bietet alles, was die Smartphones von heute können. Nur ist es eben ein kleines Blatt flexibles, elektronisches Papier.
Das Snaplet im Detail
In gewisser Weise erinnert das Snaplet an ein Item aus einem Science-Fiction Film, dass man am Arm tragen und bedienen kann. Es besitzt ein biegsames E-Ink-Display und mehrere Sensoren, die die Form eines Displays annehmen. Trägt man das Snaplet wie ein Armband, stellt es sich ähnlich dar wie ein Uhr oder ein Mediaplayer. Die wichtigsten Funktionen werden auf der Startseite angezeigt. Über Berühren der jeweiligen Symbole erreicht man als Verbraucher die daraus resultierenden Punkte wie zum Beispiel einen Musikplayer, Uhr und Datum sowie andere Funktionen. Legt man das Snaplet flach hin, schaltet das Gerät in den PDA Modus und lässt sich auch so verwenden. In konvexer Form funktioniert es wie ein Smartphone. Anrufe etwa lassen sich dabei ablehnen, in dem man das Snaplet einfach flach hinlegt. Verantwortlich dafür sind fünf verschiedene Biegesensoren, die die jeweilige Form und Lage erkennen und das Gerät so anpassen. Die anderen Sensoren des Snaplet reagieren auf Druck, der entweder von Fingern oder einem Stift kommen kann. Die Forscher gehen davon aus, dass in Zukunft Touchgesten durch Biegegesten ergänzt werden.
Alle News zum Paperphone
Das Paperphone ist ein Smartphone-Prototyp, das über ein 3,7 Zoll großes E-Ink-Display verfügt. Offiziell vorstellen will Vertegaal sein Paperphone am 10. Mai auf der Konferenz CHI 2011 in Vancouver. Es ist gerade die Eigenschaft des Biegens, die sich die Entwickler zu Nutze machen. Auf der Rückseite des Paperphone wurden deshalb Sensoren angebracht, die erkennen, wie und an welchen Stellen das Display gebogen wird. Aufgrund dessen kann man das Gerät nahezu komplett über Biegegesten steuern. Die Entwickler weisen darauf hin, dass man erstmal einen Prototyp entwickelt, um in erster Linie die Steuermethode des Biegens zu erforschen. Die Gesten sind dabei nicht unbedingt vorgestellt. Das Paperphone kann diese erlernen. So kann man als Verbraucher bisher jeder Geste eine bestimmte Aktion zuordnen. Führt man eine Geste erneut aus, wird diese erkannt und die Aktion erneut ausgeführt. Insgesamt versteht das Paperphone acht verschiedene Biegegesten.
Ausblick & Fazit
Alle Ergebnisse haben die Entwickler um Roel Vertegaal zum Nachlesen in Aufsätzen zusammengetragen. Es ist definitiv eine interessante Sache die Lust auf mehr macht. Ob sich Paperphone und Snaplet durchsetzten würden, darüber kann man nur mutmaßen. Sicher ist bei den aktuellen Smartphones auch die Optik ein wichtiger Kaufgrund. Sollten die biegsamen Geräte serienmäßig erscheinen, muss man sich demnach Gedanken über das Design machen. Spätestens auf der CHI 2011 in Vancouver wird man sicher mehr über das Snaplet und Paperphone erfahren.