Nokia E7 Test
Der Nokia E7 Test soll zeigen, ob sich das Warten auf den Multimedia Slider gelohnt hat. Es sollte bereits Ende 2010 erscheinen, doch nachdem das Unternehmen Probleme mit seinem Flaggschiff N8 hatte, wurde das Release verschoben. Zuerst gab es Schwierigkeiten bei der Auslieferung, dann waren die Käufer mit technischen Problemen konfrontiert. Das war Grund genug, um das E7 noch einmal genauer zu betrachten. Soviel vorweg, der Einstand scheint mit dem neuen Smartphone zu gelingen.
Bereits beim Auspacken wirkt das neue Gerät ausgereifter verbaut. Schimmerte das Licht beim N8 noch durch das Gehäuse durch, wurde dieses Problem beim E7 vermieden. Es wirkt insgesamt sehr robust und überzeugt mit schlichter Eleganz. Ein Gewicht von 176 Gramm ist auch für ein Slider Handy recht viel, dafür fühlt es sich in der Hand sehr stabil und hochwertig an. Unverständlich ist die Bauweise auf der Oberseite. Die HDMI-Schnittstelle ist durch eine Abdeckung geschützt, MicroUSB allerdings nicht. Auch Schade ist die der Einbau des Akkus. Dieser ist fest verbaut und kann vom Verbraucher nicht ohne weiteres ausgewechselt werden. Die Sim Karte wird seitlich eingegeben. Ein Schacht für eine SD-Karte fehlt leider, so muss der Nutzer mit dem verbauten Speicher von 16 Gigabyte auskommen.
Die Bedienung
Nokia E7
Das Bedienkonzept war im Nokia E7 Test ein bisschen gewöhnungsbedürftig. Links und Rechts sind zwei Regler verbaut, wobei der Rechte der Lautstärkeregulierung dient. Möchte man die Tastatur verwenden, lässt sich das Smartphone überaus schlicht aufschieben. Man muss leicht gegen den unteren Rand drücken und es rutscht nahezu alleine hoch. Um es wieder zuzuklappen, muss man allerdings mehr Kraft aufbringen. Ein versehentliches Aufschieben kommt so gut wie nie vor.
Lesen, Schreiben & Co
Die vierzeilige QWERTZ Tastatur lässt sich sehr gut verwenden. Die Tasten haben einen guten Widerstand, so dass man immer weiß, wenn man eine gedrückt hat, Zudem haben sie eine angenehme Größe, wodurch man sich kaum vertippt. Insgesamt gibt es 42 Tasten, wobei Punkt und @ eine Eigene haben. Für Sonderzeichen gibt es eine Extrataste oder der Anwender kann die Alternativbelegung nutzen. Über die Pfeiltasten kann man durch den Text navigieren. Da die Tastatur beleuchtet ist, konnte man im Nokia E7 Test auch bei schwachen Lichtverhältnissen bequem Schreiben. Da der kleine Bildschirm leicht schräg rausfährt, ist das Schreiben und Lesen sehr komfortabel. Die Anwendung QuickOffice ist bereits vorinstalliert. Man kann mit der Tastatur nicht nur SMS oder E-Mails tippen, sondern auch Texte auf dem Smartphone bearbeiten.
Business- trifft Multimedia-Smartphone
Nokia E7
Auch wenn es sich mit seinen Spezifikationen an Business Anwender richtet, kann das Handy auch eine enorme Multimediazentrale sein. Es besitzt ein 4 Zoll großes AMOLED-Display, eine HDMI-Schnittstelle und eine 8 Megapixelkamera mit Dual LED Blitz. Die Kamera funktionierte im Nokia E7 Test besser als viele andere. Die Bilder beweisen eine schöne Qualität, so dass man auch Abzüge machen könnte. Kleine Korrekturen kann man direkt am Smartphone vornehmen. Nach dem Auslösen ist die Kamera etwas träge. Es können einige Sekunden vergehen, ehe das Gerät ein Bild gespeichert hat und wieder betriebsbereit ist. Videos werden in HD-Qualität mit 720p aufgenommen. Auch hierbei sind die Ergebnisse gut und es gibt keine Ruckler. Hierfür steht für den Verbraucher ebenfalls ein Editor bereit.
Ausstattung & Features im Nokia E7 Test
Das AMOLED-Display lieferte schöne, natürliche Farben und detaillierte Bilder. Die Lautsprecher liefern einen durchschnittlichen Klang, nutzt man allerdings Kopfhörer, wird dieser deutlich besser. Für die Musikwiedergabe gibt es etwa einen Equalizer und einen Playlist-Editor, so dass man das Smartphone auch als vollwertigen MP3 Player nutzen kann.
Als Betriebssystem kommt das neue Symbian 3 Anna zum Einsatz. Es ist zwar deutlich besser als das bisher von Nokia verwendete, kann allerdings mit Android oder iOS nicht konkurrieren. Man sollte sich schon eine gewisse Zeit für die Einarbeitung nehmen, da die Menüs mitunter sehr verschachtelt sind. Betrachtet man die vorinstallierte Software, gibt es neben der Office Suite auch einen VPN-Client, was besonders Business Usern zu Gute kommt. An Applikationen gibt es für Symbian rund 18.000 Stück. Das sind zwar deutlich weniger als bei der Konkurrenz, dennoch sind diese gut ausgewählt. So gibt es etwa das beliebte Spiel Angry Birds oder Skype für die Videotelefonie. Der OviStore ist nicht ganz so übersichtlich wie etwa der Android Market. So muss der Anwender schon etwas länger suchen, um die gewünschten Inhalte zu finden.
Der Browser
Nokia E7
Der Browser war im Nokia E7 Test vergleichsweise langsam. Allerdings hat der Hersteller bereits ein Update versprochen. Man kann optional aber auch den Oper Mini Browser runterladen und verwenden. Dieser passt sich gut an das 4 Zoll Display an und bietet guten Komfort beim Surfen.
Akkuleistung & Gesprächsqualität
Die Akkuleistung ist genauso gut wie bei anderen High-End Smartphones. Bei vollem Gebrauch hält es rund eine Stunde, die Stand-by Zeit soll einen Monat betragen. Auch an der Sprachqualität gibt es nichts auszusetzen. Beide Seiten empfanden die Gesprächsqualität als sehr gut, es gibt lediglich normale Nebengeräusche, die das Gespräch allerdings nicht sonderlich stören.
Symbian & Windows Phone 7
In gewisser Weise ist das E7 ein Auslaufmodell. Nokia will ab der nächsten Generation auf das Betriebssystem Windows Phone 7 setzen. Bis dahin möchte der Hersteller Symbian aber weiter ausbauen. Es sind bereits Updates angekündigt, die nicht nur das Surfen, sondern auch die Benutzeroberfläche verbessern sollen. Zumindest im diesen Jahr. Es ist aber davon auszugehen, dass Nokia im kommenden Jahr das neue Betriebssystem mehr pflegen wird und Nutzer von Symbian auf nicht mehr allzu viele Updates hoffen können. Das wird sich wohl auch auf den OviStore ausweiten. Dieser wird für Entwickler von Applikationen wenig lukrativ sein, wenn der Hersteller keine Smartphones mehr mit dem bekannten Betriebssystem produzieren wird.
Das Nokia E7 Test-Fazit
Das Gerät war im Nokia E7 Test ein vielseitiges Smartphone mit klaren Stärken im Business Bereich und sehr guten Multimedia Eigenschaften. Besonders die Kamera ist überaus positiv aufgefallen. Weiter wurde das Betriebssystem erneuert, ist zwar noch immer nicht so gut wie bei der Konkurrenz, aber deutlich besser als noch der Vorgänger. Das System ist noch ein bisschen unübersichtlich, besonders im Menü. 
Allerdings kann der Hersteller dabei mit einem Update Abhilfe schaffen. Da mittlerweile bekannt ist, das Nokia sein Betriebssystem wechseln wird, ist ein großer Absatz eher unwahrscheinlich. Das Nokia E7 ist bereits ab einem Preis von 525 Euro ohne Vertrag in den Farben Grau, Blau und Weiß erhältlich.
