Was bei dem Nikon Coolpix P500 Test direkt aufgefallen ist, war der enorme Zoomfaktor der Bridgekamera. Das 36fach vergrößernde Objektiv deckt einen Brennweitenbereich von 21,5 bis 800 Millimetern ab. Damit schafft sie eine wesentlich bessere Leistung als noch der Vorgänger P100. Das alleine reicht natürlich nicht, um den Verbraucher zu überzeugen. Ein genauerer Blick soll zeigen, was das Gerät weiter bereithält.
Soviel vorweg, neben dem Zoom kann die Bridgekamera mit einem funktionalen 3 Zoll ausklappbarem Display und einem sehr guten elektronischen Sucher überzeugen. Zusätzlich gibt es einen Bildstabilisator und ein übersichtliches Bedienmenü. Zu guter letzt hat es einen rückseitig belichteten CMOS-Sensor, der mit vielen Features auf den Verbraucher wartet. Rein äußerlich hat sich das Gerät aus dem Nikon Coolpix P500 Test im Vergleich zum Vorgänger kaum verändert. Das Gehäuse ist sehr kompakt, wenn man bedenkt was für ein Zoom verbaut ist. Es gibt einen Gummieinlass, der der Stabilisierung dient. Die einzelnen Bedienelemente sind logisch eingelassen und daher sehr gut zu erreichen. Auf der Rückseite befinden sich der elektronische Sucher und das bewegliche Display. Man kann diesen ein Stück rausziehen und wahlweise nach unten oder oben klappen. Wie bei den meisten Bridgekameras werden beide Elemente schwarz und verarbeiten das aufgenommene Bild. Allerdings war das Gerät verhältnismäßig schnell wieder betriebsbereit. Links neben dem elektronischen Sucher befindet sich die Taste zum Umschalten zwischen LCD und EVF, weiter gibt es ein Rädchen für die Dioptrienanpassung. Über den Display Button kann man die Einstellungen auf dem Bildschirm vornehmen. Die Aufnahmetaste arbeitet mit einem Umschalter, mit dem der Anwender zwischen Zeitlupen- und normalen Videos wählen kann. Links am Objektiv gibt es einen Regler für den Zoom. Die entsprechenden Einstellungen lassen sich im Menü ändern, da auch ein manueller Zoom zur Verfügung steht. Im Vergleich zum Vorgänger konnte man im Nikon Coolpix P500 Test über eine Serienbildfunktion verfügen.
Bedienbarkeit & Ausstattung im Nikon Coolpix P500 Test
Die Menüs sind sehr gut umgesetzt. Sie besitzen eine gut leserliche Schrift und sind deutlich und klar. Das ist nicht verkehrt, denn der Hersteller verzichtet auf Tasten für etwa den Weißabgleich, die ISO-Empfindlichkeit oder Belichtungsmesser. Auch die Funktion für Belichtungsreihen ist nicht bei den Serienbildeinstellungen, sondern im Hauptmenü zu finden. Im Nikon Coolpix P500 Test war es also nicht möglich, schnell auf die Aufnahmeparameter zuzugreifen. Wem das wichtig ist, sollte sich die Bridgekamera vorerst genauer anschauen. Akkufach und Speicherkartenslot befinden sich hinter einer Klappe auf der Unterseite. Leider sind nur rund 220 Fotos mit einer Ladung möglich, was allerdings zu wenig für ein Gerät dieser Kategorie ist. Ein zweiter Akku wäre definitiv eine sinnvolle Investition.
Alle Anschlussmöglichkeiten befinden sich an der Seite der Bridgekamera. Zu ihnen gehören ein Mini-HDMI Ausgang, eine MicroUSB-Schnitstelle und einen AV-Port. Zubehör kann man leider nicht aufstecken. Man muss also mit dem integrierten Blitz auskommen. Dieser ist ordentlich stark und komplett manuell bedienbar ist. Er klappt also nicht nach Bedarf aus, sondern muss immer mittels Knopfdruck aktiviert werden.
Weitere Details zu Funktionen & Specials
Die Kamera ist sicher kein Profigerät, dennoch gibt es einige logische Funktionen, die beim Fotografieren enorm unterstützen. So gibt es etwa halbautomatischen Funktionen Blenden- und Belichtungspriorität sowie einen manuellen Modus, in dem der Fotograf Verschlusszeit und Blendenöffnung frei einstellen kann. Im Nikon Coolpix P500 Test konnte man über viele automatische Modi verfügen. Weiter wurden Motivklassen integriert, wobei ein jeweiliges Motiv diesen zugeordnet wird und automatisch die entsprechenden Einstellungen geladen werden. Zudem gibt es eine Automatik, die viele Einstellungen deaktiviert und so dem unerfahrenen Nutzer den Einstig erleichtert. Es gibt 15 verschiedene Motive, aus denen der Anwender frei wählen kann. Dazu zählen Landschafts-, Portrait- und Tierportraitaufnahmen, sowie mehrere Panoramafunktionen. Bei bewegten Motiven sorgt das allerdings hin und wieder für Artefakte. Wie die meisten Bridgekameras mit rückseitig belichteten CMOS-Bildsensoren bietet auch die P500 eine Reihe von Mehrfachaufnahme-Modi, die insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen für eine bessere Bildqualität sorgen sollen. Ein Druck auf den Auslöser reicht und die Bilder werden zu einem zusammengefügt. Der Nachtaufnahmemodus funktionierte sehr gut, allerdings stellt er sich in anderen Geräten besser dar. Der Nachtportraitmodus macht Bilder mit und ohne Blitz und fügt die Bilder zu einem zusammen, woraus eine besonders gute Belichtung resultiert. Der schnelle CMOS-Sensor kommt sowohl bei den Multishoot-Modi als auch bei der Serienbildfunktion zum Einsatz. Die Bridgekamera schafft bis zu 120 fps. Allerdings nur mit 2 Megapixeln und für 25 Bilder beziehungsweise mit 1 Megapixel und 50 Aufnahmen lang. Mit dem Dauermodus kann man das Gerät Bilder über einen bestimmten Zeitraum einfangen lassen. Die Intervalle lassen sich in 0,5, 1, 5 oder 10 Minuten unterteilen.
Die Leistung kann sich sehen lassen. Nach dem Einschalten bis zur ersten Aufnahme vergeht lediglich eine knappe Sekunde. Zwischen jedem Foto benötigt das Gerät eine kurze Regenerationsphase von 1,4 Sekunden. Um ein Motiv scharf zu stellen, vergehen rund 0,3 Sekunden. Allerdings nur bei guten Lichtverhältnissen. Doch wenn diese schlechter sind, dauert es auch nur knappe 0,6 Sekunden.
Die Bildqualität ist eher durchschnittlich. Umso höher die ISO Empfindlichkeit, desto geringer die endgültige Qualität. Die Belichtungszeiten werden bei steigender Lichtempfindlichkeit kürzer und so treten schneller Wackler auf. Bei den Anschaffungskosten ist das schade, da man schon einige Einsteiger Spiegelreflexkameras bekommt, die eine deutlich bessere Qualität aufweisen. Man darf nicht vergessen, dass sich die Leistung der P500 in diesem Bereich an denen von Digitalkameras orientiert. Mehr darf man auch nicht erwarten. Mit ISO 160 und 200 schießt die Bridgekamera die besten Fotos – allerdings sind auch die mit niedrigen Empfindlichkeiten entstandenen Bilder recht weich. Mit ISO 400 geht die Bildqualität noch in Ordnung, alles darüber eignet sich nur noch für winzige Abzüge und für Facebook & Co.
Im Nikon Coolpix P500 Test war der Ton sehr gut, er optische Zoom steht auch bei Videoaufnahmen zur Verfügung. Da der Zoom-Motor und der Autofokus enorm leise arbeiten, sind sie auf den Aufnahmen gar nicht zu hören.
Fazit & Ausblick im Nikon Coolpix P500 Test
Das Fazit der Redaktion nach dem Nikon Coolpix P500 Test war zwiegespalten. Zum einen kam die Bridgekamera gut an, weil sie viele Features und einen gewaltigen Zoom bietet. Zum anderen gibt es weitere Modelle in dieser Preiskategorie, die eine wesentlich bessere Bildqualität erreichen. Doch was nützen die besten Eigenschaften und Modi, wenn man mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein kann. Mann sollte sich darüber im Klaren sein, dass die Bridgekamera eine bessere Digitalkamera ist, die im Vergleich zu vielen anderen mehr Eigenschaften und einen weiten Zoom hat. Nicht mehr und nicht weniger. Sie ist in jedem Fall eine gute Kamera, aber ob es die richtige für einen selbst ist, hängt schlussendlich von eigenen Einsatzgebieten ab. Die Nikon Coolpix P500 ist ab sofort erhältlich.