Die letzten Veröffentlichungen des Unternehmens im Smartphone Sektor machen deutlich, dass sie sich an der Spitze des Marktes etablieren wollen. Der LG P920 Test soll herausstellen, mit welchen technischen Eigenschaften das Gerät die Verbraucher überzeugen soll. Die 3D Technik erfährt ständig weiteren Aufschwung, wenn auch nur langsam. Das Optimus 3D gehört jetzt zu den ersten Smartphones, das die stereoskopische Darstellung nicht nur als Gimmick bereithält, sondern ernsthaft etablieren will.
Was beim ersten Betrachten direkt auffällt, ist das Gewicht des Optimus 3D. Im Vergleich zu den meisten Geräten ist spürbar schwerer, wie man es normalerweise nur von Slidern kennt, die noch eine Tastatur verbergen. Rein optisch stellt es sich sehr klassisch dar. Die Vorderseite wird nahezu komplett von dem Display eingenommen. Es besitzt eine Größe von 4,3 Zoll und löst Inhalte mit 480 x 800 Bildpunkten auf. Direkt unter dem Bildschirm befinden sich vier Sensortasten, wie man sie von anderen Android Smartphones kennt. Diese bieten Schnellfunktionen zum Homescreen, Suchen, Zurück und Menü. Insgesamt kann das Display 16,7 Millionen Farben darstellen, so wirkt alles sehr satt und hell, dabei aber nicht unnatürlich. Eine ähnliche Qualität schafft das Smartphone auch bei der zwei dimensionalen Darstellung. Oberhalb des Bildschirms befindet sich eine Kamera, die sich für die Videotelefonie oder auch für Selbstportraits eignet. So kann man bequem mit anderen Nutzern mit Bild telefonieren, ohne dass Kosten entstehen. Lediglich eine Internetverbindung ist Voraussetzung. Die Kamera auf der Rückseite arbeitet mit 5 Megapixeln. Neben Fotos können damit auch Videos mit 1080p aufgenommen werden. Ebenfalls ist natürlich die Aufnahme in 3D möglich. Dabei befindet sich auf der Rückseite eine Dualkamera. Beide erbringen dieselbe Leistung und sorgen für den finalen drei dimensionalen Effekt. In der Mitte beider Linsen ist ein LED Blitz verbaut. Für 3D hat der Hersteller eine mechanische Taste integriert. In dem LG P920 Test konnte man über diesen alle 3D Funktionen steuern. Fotos auslösen, Videos drehen oder sich durch den 3D Speicher navigieren. Für normale Fotos gibt es keinen eigenen Auslöser, dafür bedient man einen virtuellen Knopf auf dem Display. Das funktioniert sehr gut, ohne große Verzögerung und intuitiv. Auf der Oberseite gibt es weiter den Ein/Aus Schalter und ein 3,5 Millimeter Klinke-Eingang.
Technologie, Features & Co im LG P920 Test
Im Inneren arbeitet ein Dualcore Prozessor von Texas Instruments, mit der Taktung von 1 Gigahertz. Dadurch arbeitet das Optimus 3D sehr schnell, auch beim Umschalten zwischen einzelnen Seiten und Anwendungen gab es kaum Verzögerungen und die Bewegungen waren überaus weich. Beim Spielen leistet der Prozessor gute Arbeit. Die Ladezeiten sind angenehm kurz und auch die Spiele selber wurden sehr gut ausgeführt. Weiter gibt es Schnittstellen für MicroUSB und MicroHDMI. Der Lautstärkeregler ist leider etwas klein ausgefallen. So muss man schon genau hinschauen um die Taste optimal zu treffen.
Laut Hersteller soll das Smartphone mit Android 2.2 laufen, ein Update auf Version 2.3 soll aber schnell bereitgestellt werden. Über den Bildschirm hat man volle Kontrolle. Er bietet aufgrund der Größe viel Platz und lässt sich einfach bedienen. Wie man es von Android betriebenen Smartphones gewohnt ist, kann der Anwender über mehrere Screens verfügen. In dem LG P920 Test konnte man das Handy weitestgehend personalisieren. Indem man etwa Applikationen oder Widgets thematisch zusammenfasst, kann man diese auf einem der jeweiligen Screens übersichtlich bündeln. Die Widgets bieten etwa einen Nachrichteneingang, Verknüpfung zu sozialen Netzwerken oder einen Mediaplayer. Beim Schreiben kann man die Standart-Tastatur verwenden, die optimal an den Bildschirm angepasst ist und sich so bequem und effizient nutzen lässt.
3D wurde nicht vollkommen konsequent umgesetzt. Das ist zwar schade, aber zu Entschuldigen wenn man bedenkt das LG die Technik gerade auf den Weg bringt. Betrachtet man etwa seine Galerie, sind die Fotos gestapelt, man hat aber nicht die Option der 3D Darstellung.
Um Inhalte stereoskopisch anzeigen zu können, liegt eine spezielle Filterschicht über dem Display. Diese wird im 3D Modus aktiv. Sie ist ausschlaggebend dafür, dass das rechte und linke Auge unterschiedliche Bilder geliefert bekommen, die dann im Gehirn zusammengesetzt werden und so Tiefenwahrnehmung suggeriert wird. Wie bereits erwähnt gibt es den 3D Guide, denn man über die verbaute Taste einschalten kann. Sofort bekommt man einen Überblick über alle Anwendungsbereiche. Es gibt etwa vorinstallierte Spiele oder eine Verknüpfung zum 3D Youtube Kanal. Eine Brille wird übrigens nicht benötigt. So kann man etwa 3D Inhalte auch unterwegs genießen, ohne dass man etwa immer eine Brille dabei haben muss. Die drei dimensionale Darstellung wirkte etwas gröber als das gewohnte Bild, sieht dennoch sehr gut aus. Auf dem kleinen Bildschirm kann die Betrachtung von 3D auf Dauer anstrengend sein. Im LG P920 Test war es eine tolle Erfahrung, nach längerer Zeit wurden die Augen allerdings schnell müde. Umso besser, dass man auf 2D umstellen kann. Das Optimus 3D versteht mehrere Gesten wie etwa Multitouch. So lassen sich Inhalte bequem vergrößern was die Betrachtung deutlich vereinfacht.
Das LG P920 Test-Fazit
Da es sich in dem LG P920 Test um einen Prototyp handelte, sind es noch keine finalen Ergebnisse. Der Hersteller will an einigen Stellen wie etwa der Gesprächsqualität noch ein bisschen nachbessern. Dennoch ist ihnen das erste 3D Smartphone gut gelungen. Ein erster Benchmark-Vergleich mit GLBenchmark 2.0 – Pro bestätigt dem Optimus 3D einen Wert von 55.3 und befördert es direkt an die Vergleichsspitze. Sie verbinden moderne Technik mit gewohnten Stärken. Die Menüführung funktioniert recht einfach, ist anwenderfreundlich und übersichtlich. Auch die Lösung für 3D ist logisch gelöst. Wenn man bedenkt, dass die stereoskopische Darstellung auf Dauer für den Betrachter anstrengend sein kann, ist die Beschränkung auf einige Bereiche vielleicht nicht verkehrt. Besonders gut dabei sind Fotos und Videos in 3D. Weiter ist es gut verbaut, macht rein optisch einen schönen Eindruck und wirkt aufgrund des Gewichts zudem recht hochwertig. Der Einstand scheint zu klappen, doch wie sich die Technik insgesamt auf dem Smartphone-Bereich durchsetzen wird, bleibt abzuwarten. Erscheinen soll das LG P920 Optimus 3D im 2 Quartal 2011. Die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers liegt ohne Vertrag bei 599 Euro.