Eigentlich ist das Display des Apple iPad 2 nicht 3D fähig, aber dennoch lassen sich räumliche Bilder auf dem 2D Bildschirm darstellen. Zum Betrachten dieser Bilder ist keine Brille notwendig, wie beim aktiven oder passiven 3D Fernseher.
Der Trick dabei ist, dass die Bilder ihre räumliche Wirkung dadurch gewinnen, dass die Darstellung sich in Abhängigkeit der Kopfposition des Betrachters in Echtzeit ändert. Dazu stellt die Frontkamera des iPads fest, in welchem Winkel und in welcher Entfernung sich der Kopf des Betrachters gerade befindet. Die Software zur Bilddarstellung berechnet dann aus diesen Informationen das Bild, das auf dem Display ausgegeben wird. „Head Coupled Perspektive“ nennt sich diese Technik, die französische Wissenschaftler nun erstmals auf einem mobilen Endgerät, wie dem Apple iPad 2, verwirklichen. Die für einfachere Aufgaben wie Spiele eingesetzten Lagesensoren und Beschleunigungsmesser sind für das HCP nicht nötig. Das bringt den Vorteil mit sich, dass diese Form der Darstellung auch auf Smartphones möglich ist, die derartige Sensoren nicht an Bord haben.
Ausblick & Fazit zum Thema Apple iPad 2 3D
Die Demonstration dieser 3D Darstellung auf dem iPad 2 wirkte durchaus realistisch. Insbesondere dadurch, dass der Betrachter ohne die ungewohnte Shutterbrille nicht ständig daran erinnert wird, dass ihm gerade mit Hilfe von Polarisationsfiltern ein künstlicher 3D Effekt vorgegaukelt wird. Darüber hinaus war der räumliche Effekt auf dem Display vollkommen frei von Ghosting, was in diesem Zusammenhang nicht verwunderlich ist. Beide Augen nehmen das gesehene Bild gleichzeitig wahr, so dass es keine Verzerrungen oder sonstigen unangenehmen Effekte gibt, gegen die die Hersteller von 3D Fernseher mit immer neuerer Elektronik vorzugehen versuchen. Leider ist diese Technik für die Verwendung auf Fernsehern für die Familienunterhaltung nicht geeignet, da die Kamera für das Head Tracking nur einen Betrachter erfassen kann und das Bild auch nur für die Perspektive eines Zuschauers berechnet werden kann. Als alternative 3D Benutzerschnittstelle für das iPad 2 hingegen ist das Head Tracking ein interessanter Ansatz, wie die Demonstration zeigte. Für den serienmäßigen Einsatz auf dem iPad 2 ist dieses Verfahren jedoch noch nicht vorgesehen.