Die Menschen haben sich schon immer körperlich betätigt, mit dem Einzug der modernen Zeit haben auch mehr und mehr die Trendsportarten (Funsport) ihren Einzug gefunden. Einige sind immer geblieben, anderen sind neu und wieder andere verändern sich. Doch was genau ist ein Trendsport und welche werden ausgeübt? Welche Varianten sind neu und welche konnten sich durchgehend halten? Wir wollen einen kleinen Überblick geben.
Einfach gesagt, werden als Trendsportarten diejenigen bezeichnet, sie sich von traditionellem Sport abgrenzen lassen. Als Kennzeichnung werden sich verändernde Tendenzen berücksichtigt, die mit bewegungskulturellen Neuerungen und Innovationen einhergehen. Ein weiteres Merkmal ist die kulturelle Bedeutung, die meist durch eine dazugehörige Szene samt eigenem optischem Erscheinungsbild definiert wird.
Skateboard: Funsport von den 60er bis zur Gegenwart
Eine der wohl bekanntesten Trendsportarten ist das Skateboard. Es hat seinen Ursprung in den 1960er Jahren und entstand aus der Übertragung des Wellenreitens auf den Asphalt. Bis heute wird es vorzugsweise von Jugendlichen ausgeübt. Die Formen des Decks und allen anderen Einzelteilen haben sich im Laufe der Zeit geändert. So auch die Popularität. Hersteller für Skateboards gibt es schon immer, doch besonders in den 1990er Jahren hat die Trendsportart einen großen Aufschwung erlebt. Es waren Profifahrer aus den USA, die Sponsorenverträge bekamen und das Skateboard populär macht, etwa Tony Hawk, Jamie Thomas oder Rodney Mullen um nur einige Namen zu nennen. Dahin gehend hat sich auch das gesamte Marketing geändert und wurde an den Markt angepasst. Die Boards an sich haben sich wenn überhaupt nur in seinen Materialien verändert, aber besonders das Merchandise wurde stärker für eine breite Maße konzipiert. Obwohl es keine offiziellen Ligen gibt, wurden dennoch Turniere erstellt, auf denen sich die Fahrer nicht nur messen, sondern auch ein sattes Preisgeld verdienen können. An und für sich kann sich der Skater seiner gesamten Umgebung bedienen. Eine bekannte Form ist das Streetskaten, wobei im urbanen Bereich alle möglichen Hindernisse eingebaut werden können. Ebenfalls weit verbreitet ist das Fahren in der Vert, einer Art Rampe. Sie ist U-förmig gebaut, wodurch man den Schwung nutzen kann um an den Rändern abzuspringen und die Tricks auszuüben. Der Ursprung dabei liegt im Bowl- oder Poolskaten, bei dem man trocken gelegte Schwimmbecken zum fahren benutzt. Da es aber wenig Grenzen gibt, kann man die Trendsportart nahezu überall ausüben und es gibt etliche Unterformen.
Longboard: Funsport Trend von Long Distance Pumping bis Cruisen
Aus dem Skateboard resultiert das Longboard. Es ist in der Regel zwischen 90 und 150 Zentimetern lang, das Brett ist aus weicherem Material. Sie variieren stärker im optischen als auch in den Spezifikationen, wodurch sich unterschiedliche Ausübungsarten ergeben. Die Rollen sind weicher und können so den Widerstand als auch Unebenheiten ausgleichen. Die Decks haben eine so genannte Flex, womit man die Fähigkeit bezeichnet, dass sie sich biegen können ohne schnell zu brechen. Diese orientiert sich am Gewicht und der Variante. Zu letzteren zählen etwa Downhill, hierbei werden Geschwindigkeiten bis zu 100 Stundenkilometern erreicht. Deshalb besitzen sie in der Regel eine tiefer gelegte Standfläche. Beim Carven versucht der Fahrer möglichst viele Turns bei der Abfahrt zu schaffen. Die Achsen bei den Longboards lenken meist einfacher ein, was enorm unterstützt. Beim Dancing führt man auf den Boards tanzähnliche Bewegungen auf. Die dafür gebauten Dancer haben meist ein schwächeres Konkave, damit wird die Wölbung auf der Standfläche bezeichnet. Auch die Enden sind oft verlängert, wodurch sie die speziellen Tricks besser ausführen lassen. Weiter gibt es das Long Distance Pumping und Cruisen. Besonders in den letzten Jahren hat diese Trendsportart neuen Aufschwung erlebt.
Parkour: Von David Belle bis zum gegenwärtigen Trend
Eine mittlerweile sehr beliebte und oftmals ausgeübte Trendsportart ist das Parkour. Hierbei versucht der Traceur ( zu Deutsch der den Weg ebnet ) von A zum selbst gewählten Punkt B zu kommen. Dabei werden alle Hindernisse überwunden, um den effizientesten und kürzesten Weg zu finden. Als Gründer wird David Belle genannt. Im Grunde kann man Parkour sowohl in natürlichen als auch in städtischen Umgebungen ausführen. Dabei muss jedes Hindernis in seine Strecke eingebaut werden. Diese dürfen allerdings nicht verändert werden, da es darum geht, die Gegebenheiten zu nutzen. Als Kind lernte David Belle die Méthode Naturelle von seinem Vater. Es beschreibt die Kunst der Bewegung in der Landschaft. Ende der 80 Jahre übertrug er das auf die Gegebenheiten der Stadt. Genauso wichtig wie das Training, es setzt sich zusammen aus einer Aufwärmphase, einem Hauptteil und einer Abwärmphase, ist die Philosophie. Die Traceur selber sehen es nicht als Sportart sondern vielmehr als kreative Kunst, die dabei hilft, die eigenen durch Körper und Umwelt gesetzten Grenzen zu erkennen und zu überwinden. Es gibt verschiedene Techniken wie etwa die Landung, das Balancieren, die halbe Drehung, die Rolle, den Katzensprung oder den Präzisionssprung. Die Trendsportart will niemanden beeindrucken, ferner soll man sich nicht selbst in Gefahr bringen. Da körperliche und geistige Fitness gefordert wird, soll so dem eigenen Körper besondere Beachtung geschenkt werden.
Funsport trifft auf Klassiker: Crossgolf
Das Crossgolf ist eine Variante des klassischen Golfs und wird oftmals auch Urbangolf genannt. Bewusst werden vorgesehene Plätze gemieden, vorzugsweise nutzt man alle Umgebungen die ein Spiel zulassen. Das Ziel kann von den Teilnehmern selbst gewählt werden, auf bekannte Umgangsformen wird verzichtet. Man verwendet weniger Schläger als beim klassischen Golf, geschlagen wird in der Regel abwechselnd. Es stehen nicht die niedrigsten Abschläge, sondern vielmehr der Spaß im Vordergrund. Da die Trendsportart in den letzten Jahren zugenommen hat, wird mittlerweile Zubehör entwickelt. Auch wenn das Crossgolf ohne große Ausrüstung auskommt, gibt es Gummibälle oder Abschlagmatten, bei denen die Verwendung durchaus Sinn macht. In gewisser Weise ist es die Wiederentdeckung des Ursprungs, dass von den Schäfern in Schottland erfunden wurde. In Deutschland gibt es mit den Natural Born Golfers Events, Firegolfer Crossgolf Open sowie den Crossgolf Portal Open große Turniere dieser Art.
Wakeboarden, Kitesurfen & Co
Trendsportarten lassen sich nicht nur auf dem Land, sondern auch auf dem Wasser ausüben. Dabei ist die Vielfalt mindestens genauso groß. Beim Wakeboard schnallt sich der Fahrer ein Brett unter die Füße, um damit über das Wasser zu gleiten. Seitlich zur Fahrtrichtung wird man entweder von einem Boot oder einer Seilbahn gezogen. Beim Kitesurfen schnallt man sich ebenfalls ein Board um. Allerdings nutzt man einen Drachen, den so genannten Kite zur Fortbewegung. Man wird also vom Wind gezogen und nutzt die Geschwindigkeit, um Tricks auszuüben. Bisher nicht allzu weit verbreitet ist das Stand Up Paddling. Dabei steht der Fahrer auf einem Surfbrett und nutzt ein Paddel, um voranzukommen. Ursprünglich haben die Fischer vor Tahiti diese Methode der Fortbewegung genutzt, allerdings findet die Trendsportart immer weiteren Einzug im Freizeitbereich. Die Königsdisziplin ist zweifelsohne das Surfen. Hierbei gleitet der Fahrer auf einer Welle oder über das Wasser. Die benötigte Geschwindigkeit wird erreicht, indem man die steile Seite einer Welle herunterfährt. Auch sehr gerne wird der Jetski ausgeübt. Die Geräte selber sind relativ kleine, aus glasfaserverstärktem Kunststoff bestehende Wasserfahrzeuge ohne Bordwand. Dabei gibt es zwei unterschiedliche Varianten, man kann auf dem Miniboot sitzen oder stehen. Es gibt verschiedene Varianten und Techniken, die man ausüben kann. Dabei reicht die Spanne vom Freestyle, bei dem man hauptsächlich Tricks ausführt, bis hin zum Racing, wo es auf Zeit und um eine gute Platzierung geht.
Ausblick & Resumee zum Thema Funsport / Trendsport
Trendsportarten gibt es viele. Das heutige Wissen und die technischen Möglichkeiten erlauben viele Modifikationen sowie Neuerfindungen. Daraus ergibt sich eine Fülle, die wirklich jeden Bereich abdeckt. Zudem gibt es kaum Beschränkungen. Man kann in der Luft, im Wasser oder auf dem Land sein. Dabei gibt es extreme als auch leichte Varianten und alles dazwischen. In nahezu jeder Trendsportart werden Einsteigerkurse angeboten, so kann jeder reinschauen um herauszufinden, was einem am Besten liegt. Zudem gibt es im Internet viele Videos und Informationen, um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen und seine Interessen sortieren zu können.