Mit der Lenovo eBox naht Konkurrenz für die bekannten Spielekonsolen wie xBox 360, Playstation 3 und Nintendo Wii. Allerdings vorerst nur auf dem chinesischen Markt. Ein Sprecher des chinesischen Herstellers Lenovo kündigte an, noch im Laufe des Jahres 2010 eine Spielekonsole auf den Markt bringen zu wollen. Lenovo ist bislang als Hersteller von Notebooks bekannt. Nach der Übernahme des IBM Computergeschäftes besitzt Lenovo auch die Herstellerlizenzen für das ThinkPad und ThinkCentre. Anfang 2010 stellte die Firma ihr erstes Mobiltelefon vor und präsentierte im weiteren Verlauf des Jahres einen Hybridcomputer, dessen Bildschirm sich abnehmen und als Tablet PC verwenden lässt. Nun soll der Vorstoß in den Markt der Spielekonsolen folgen.
Erst kürzlich haben Microsoft und Sony angekündigt, ihre Konsolen mit einem Steuerungssystem ohne Controller aufzurüsten. Die „Move“ oder „Kinekt“ genannten Systeme sollen es dem Spieler ermöglichen, durch Körperbewegungen das Spielgeschehen zu beeinflussen. Ganz neu ist diese Idee nicht, denn genau damit ist Nintendo Wii zu einem Verkaufsschlager geworden. Nun kündigte Firmenchef Jack Luo an, Lenovo werde weltweit der zweite Hersteller sein, der eine Konsole mit Bewegungssteuerung auf den Markt bringt. Dabei soll eine Kamera die Bewegung des Spielers erfassen und so die Steuerung des Spieles ermöglichen.
Die Lenovo eBox, ein Move & Kinect Konkurrent oder nur ein Gimmick?
Da eine Spielekonsole erst dann Spaß macht, wenn es genügend Spiele für sie gibt, ist unklar wie sich die Lenovo eBox am Markt durchsetzen wird. Die Hoffnung des Herstellers ruht in der Einführungsphase auf den 30 Spielen, die der Konsole kostenlos beiliegen. Dabei handelt es sich nach Firmenangaben durchweg um Spiele zur Familienunterhaltung. Aggressive Shooter gehören weder zum Startpaket, noch sind sie später geplant. Die Lenovo eBox zielt nicht auf den Hardcore Gamer, sondern auf die Familie als Kunden. Der technikverwöhnte Spieler wird sich mit der Lenovo eBox vermutlich einen Rückschritt einhandeln, denn selbst Jack Luo räumt ein, dass seine Konsole „keine herausragenden Grafikeigenschaften“ besitzt. Preislich soll die Lenovo eBox knapp unter der xBox liegen. Erst wenn der chinesische Markt bedient ist, ist eine Verbreitung des Gerätes über die Asien-Pazifik-Region geplant.