Der Beamer Test 2011 soll zeigen, welche Geräte am Besten abschneiden und welche Vorteile die Sieger im Vergleich zu anderen Produkten bieten. Besonders die sinkenden Preise sind ausschlaggebend für die steigende Beliebtheit. Doch gerade ein wachsender Markt bedeutet immer viele Angebote und oft auch Undurchsichtigkeit. Um etwas Licht in den Projektorendschungel zu bringen, will die Redaktion verschiedene Geräte im Beamer Test vorstellen.
Bei Beamern gibt es wie auch bei allen anderen technischen Produkten diverse Unterschiede. Welche Einstellungen sind möglich? Welche Plattform eignet sich am besten für die eigenen Bedürfnisse? Inwieweit kann der Verkaufspreis ein Indikator für die finale Qualität sein? Über gewisse Fragen muss man sich als Verbraucher Gedanken machen.
Die DLP Technologie & der BenQ W1100
Weit verbreitet ist die DLP-Technik, die Abkürzung steht für Digital Light Processing. Hierbei arbeitet eine Vielzahl kleiner drehbarer Spiegel auf einem Halbleiterchip, die als Lichtventil fungieren. Je nach Stellung des einzelnen Spiegels kann ein Bildpunkt auf der Projektionsfläche beleuchtet werden oder dunkel bleiben. Zwischenstufen können über die Länge der Belichtungszeit erreicht werden. Zu diesen Geräten zählt der BenQ W1100. Das Modell wurde Testsieger im DLP-Bereich. Der Verbraucher bekommt mit dem Gerät eine enorme Bildqualität und das für knapp 999 Euro. Der W1100 lässt sich vielseitig einsetzen und ist zudem aufgrund der Abmessungen sehr mobil. Die gelieferten Bilder sind scharf, detailliert und überaus kontrastreich. Der Lüfter ist vergleichsweise leise und aufgrund der Helligkeit bis zu 2000 ANSI Lumen des Beamers kann man diesen auch in dunklen Umgebungen einsetzen. Zudem hat das Modell integrierte Lautsprecher, wodurch es sich optimal mitnehmen lässt um etwa mit Freunden eine Konsole anzuschließen und zu spielen. Inhalte werden mit einer Full-HD Auflösung von 1920 x 1080 Pixeln dargestellt. Zu den Schnittstellen gehören HDMI, Komponente-, VGA-, S-Video und Composite-Video. Im Test wird dem BenQ W1100 ein Gesamturteil von 1,3 bestätigt.
Der BenQ W1200 im Beamer Test 2011
Mit dem BenQ W1200 ist kürzlich der Nachfolger erschienen. Auch dieses Modell arbeitet mit DLP-Technik und löst Inhalte in Full-HD mit 1920 x 1080 Bildpunkten auf. Allerdings kann das Gerät eine Projektionsfläche von 1 bis 11,7 Meter bedienen. Dabei musste man das Gerät im Beamer Test nicht weit von dieser entfernt sein. Entfernungen von 0,61 bis 7,62 Metern zur Wand können eingehalten werden. Weiter ist das Modell mit einem 1,5fachen Zoomobjektiv ausgestattet und besitzt eine vertikale Trapezkorrektur, die um 20 Grad nach links und rechts möglich ist. Das Kontrastverhältnis von 5000:1 und eine Leuchtkraft von bis zu 1800 ANSI Lumen versprechen ein scharfes und detailliertes Bild mit schönen Kontrasten. Auch der W1200 hat zwei integrierte Lautsprecher, die mit jeweils 10 Watt Ausgangsleistung arbeiten. Schnittstellen sind VGA, HDMI, Composite, Component und S-Video. Der Lüfter ist überaus leise und die Lebensdauer der Lampe ist mit 2500 Stunden im Normalbetrieb beziehungsweise 4000 Stunden im ECO-Modus angegeben. Das Modell ist ab einem Preis von 1235 Euro zu haben.
Vorteile von DLP Beamern
Der wohl größte Vorteil bei DLP-Beamern ist seine Kompaktheit, da sie mit einem Chip funktionieren. Die Pixel liegen so dicht bei einander, dass die Struktur des Chips auch im Großbildformat nicht zu erkennen ist. Zudem sind sie enorm Lichtstark. Hohe Helligkeit heißt aber auch blasse Farben, was besonders bei Filmen störend sein kann. Weiter ist die Grauauflösung durch die parallele Verarbeitung der Grundfarben eingeschränkt. Deshalb muss getrickst werden, wodurch Rauschen und falsche Konturen entstehen können. Bei starken Kontrasten treten daher auch Regenbogeneffekte auf.
Der Panasonic PT-AE4000E: Einer der besten LCD Beamer
Eine andere Technik bei Projektoren ist LCD. Bei einem Liquid Crystal Projector wird das Licht einer Lampe durch kleine TFT-Panels und später auf eine entsprechende Fläche geschickt. Die Panels selber bestehen aus einer Vielzahl neben- und übereinander arrangierter Pixel, wobei der Lichtfluss elektronisch gesteuert wird. Ähnlich wie bei einem Rollo kann die Lichtdurchlässigkeit beeinflusst werden. Ein empfehlenswertes Modell in diesem Bereich ist der Panasonic PT-AE4000E. Im Beamer Test konnte das LCD-Gerät mit einer Auflösung von 1920 x 1080 Bildpunkten, einer Helligkeit von bis zu 1600 ANSI Lumen und einem Kontrastverhältnis 100.000:1 überzeugen. Dank der neu entwickelten Lampe konnte die Farbdarstellung weiter verbessert und die Helligkeit besonders in den für Heimkinofreunde wichtigen Kinomodus erhöht werden. Erhöhte Flexibilität bieten die vertikale Trapezkorrektur, die Lens-Shift Funktion und die zweifach Zoomlinse, die elektrisch gesteuert werden kann. Bewegte Szenen werden dank der 100Hz Intelligent Frame Creation Technologie überaus dynamisch dargestellt. Zu den Verbindungsmöglichkeiten zählen HDMI, PC-Eingang, zwei 12V Trigger-Ausgängen sowie eine serielle Schnittstelle. Der Panasonic PT-AE4000E ist ab einem Preis von rund 1680 Euro erhältlich. Die LCD-Technik braucht nicht viel Platz und deshalb fallen die Geräte relativ klein aus. Weiter sind sie leicht zu bedienen. Die Bilder sind in der Regel gut, da sie mit natürlichen Farben und guten Grauwerten wiedergegeben werden. Da die Lichtventile allerdings nie vollständig schließen, sind die Schwarzwerte oft unzureichend. Im Großbildformat wird die Panelstruktur oftmals sichtbar, was als Fliegengitter bezeichnet wird. Weiter treten Farbverfälschungen auf, da LCDs die Farbwiedergabe nicht konstant auf die gesamte Fläche bringen können. Zudem ist das Betriebsgeräusch vergleichsweise laut.
Der Full HD Beamer Epson EH-TW3200: Einer der Top Projektoren
Eines der Topmodelle im Beamer Test im Full-HD Bereich ist der Epson EH-TW3200. Auch dieses Modell arbeitet mit der LCD Technik. Das Gerät kann eine Farbhelligkeit von bis zu 1800 ANSI Lumen erreichen, wodurch es auch in hellen Umgebungen optimal genutzt werden kann. Inhalte werden mit 1080p wiedergegeben, woraus sich eine enorme Schärfe, viele Details und hohe Kontraste ergeben. Viele LCD-Beamer haben ein lautes Arbeitsgeräusch, doch dass ist bei dem Epson nicht so. Bei vollem Betrieb werden gerade einmal 22 dB gemessen. Der Kontrast liegt bei 25.000:1 und die Lampe soll laut Hersteller rund 4000 Betriebsstunden halten. Die Bildverschiebung ist sowohl horizontal als auch vertikal möglich. Der Epson EH-TW3200 ist bereits ab einem Preis von ungefähr 980 Euro erhältlich.
3D Beamer im Vergleich: Der JVC DLA-X3 ist einer der besten
Die 3D Technik hat mittlerweile auch Einzug in den Beamer-Bereich gefunden. Sie funktioniert dabei wie auch bei entsprechenden Fernsehern. Das heißt als Verbraucher benötigt man ein Shutter-Brille. In Abstimmung mit dem Gerät deckt sie überaus schnell das linke und rechte Auge ab. Im Takt wird dann jeweilige Bild an das passende Auge geschickt. Die Technik stellt hohe Ansprüche an die Genauigkeit der Abstimmung zwischen Brille und Beamer, an die Lichtstärke und an die Bildrate des Beamers. Ein gutes Modell in diesem Bereich ist der JVC DLA-X3. Im Beamer Test hat das Gerät mit einem optimalen Bild in Full-HD Qualität überzeugt. Ausschlaggebend dafür ist die vom Hersteller entwickelte D-ILA-Technik. Die Wiedergabe aller Inhalte erreicht eine Auflösung von 1920 x 1080 Bildpunkten. Die Kombination aus einem Kontrastverhältnis von 50.000:1 und einer Helligkeit von bis zu 1300 ANSI Lumen wird ein detailliertes und scharfes Bild erreicht. Das Projektionsobjektiv ist motorbetrieben und besitzt einen 2fachen Zoom. Die Schwarzwerte erscheinen hin und wieder schwankend, aufgrund der Gesamthelligkeit ist das aber nicht störend. Gute Qualität hat natürlich seinen Preis und so muss der interessierte Verbraucher rund 3450 Euro zahlen.
Der BenQ W600 im Beamer Test 2011
Eine günstigere aber nicht wesentlich schlechtere Alternative ist der BenQ W600. Das Modell beweist ein sehr gutes und helles Bild ohne große Schwächen. Zudem versteht der Beamer sehr viele Formate und lässt sich einfach installieren. Für rund 850 Euro ist es das beste Gerät seiner Klasse. Allerdings ist er lediglich 3D-ready. Das heißt man kann die 3D Darstellung nur anwenden, wenn ein PC mit entsprechendem Programm zugeschaltet ist. Wer also die nötige Hardware verbaut hat, für den ist der BenQ W600 eine gute Alternative.
Mini-Beamer: Vom Philips PicoPix 1430 & anderen Mini-Projektoren
Auch sehr beliebt sind die Mini-Beamer. Sie können zwar keine große Projektionsfläche bedienen, lassen sich aber sehr flexibel einsetzen. Das Besondere bei dem Philips PicoPix 1430 ist seine enorme Flexibilität. Ist kein Quellgerät vorhanden, können Inhalte von dem internen Speicher wiedergegeben werden. Der Akku hält rund 2,5 Stunden, dass LED-Licht schafft eine Helligkeit von 30 ANSI Lumen. Das Kontrastverhältnis liegt bei 400:1, die Auflösung beträgt 800 x 600 Bildpunkte. Neben dem USB Kabel gehört auch ein kleines Stativ zum Lieferumfang. Für den Philips PicoPix 1430 muss der Verbraucher rund 290 Euro zahlen. Auch der Benq Joybee GP1 konnte unter den Minigeräten im Beamer Test überzeugen. Er ist klein und deshalb auch mobil einsetzbar. Einen großen Beamer können die Minis sicher nicht ersetzen, aber für einen kleinen Film am Abend reichen sie allemal. Der BenQ ist sehr leicht zu bedienen, was die Anwendung überaus einfach macht. Zusätzlich bietet der Hersteller einen optionalen iPod Dock an. Im Vergleich zu dem PicoPix ist der JoyBee allerdings lauter. Zudem ist das Höhenverstellrad nicht ganz mittig verbaut, deswegen steht das Gerät leicht wackelig. Auch ist kein Speicherplatz integriert.
Ausblick & Fazit im Beamer Test 2011
Das Angebot an Beamern ist sehr groß. Es ist dabei völlig egal für welche Technik man sich entscheidet, denn jede hat seine Vor- und Nachteile. Viel wichtiger ist, sich vorher darüber im Klaren zu sein, was man von dem Gerät erwartet. Auch sollte man sich als Verbraucher eine Preisgrenze setzen, da diese nach oben offen sind. Der Beamer Test zeigt, dass sich die 3D Technik mittlerweile sehr gut auf den Geräten darstellt, wenngleich das Angebot in diesem Segment noch ausbaufähig ist. Wichtig dabei ist, dass man auf die Anschlüsse achtet. HDMI sollte auf jeden Fall mit an Bord sein, da andere Optionen das Bild in nicht ausreichender Qualität weiter gegeben wird. Doch auch die Mini-Beamer erfüllen ihren Zweck. Sicher sind hier die Möglichkeiten im Vergleich begrenzter, dennoch kann man auch mit diesen Modellen Spaß haben.