Acer Iconia Tab W500 Test: Tablet-PC mit Vor- & Nachteilen

Acer Iconia Tab W500 Test

Acer Iconia Tab W500

Vergleicht man den aktuellen Tablet-Markt mit einem Gewässer, muss man sich fragen ob das Acer Iconia Tab W500 Tablet oben mitschwimmen kann. Man sollte bedenken, dass es in dieser Flut viele Konkurrenten gibt, man muss nur an das iPad oder die Android Geräte denken. Dennoch hat Acer im Notebook Sektor eine lange Tradition, jetzt wagt das Unternehmen den Schritt auf den Tablet-Markt. Bleibt vorerst offen, ob sich das Modell gegen die anderen Fische durchsetzen kann.

Acer Iconia Tab W500

Acer Iconia Tab W500

In gewisser Weise scheint das Acer Iconia Tab W500 im Test gewohnter als etwa das Motorola Xoom oder andere Konkurrenten. Neben dem 10 Zoll großen Display verfügt das Tablet über einen vergleichsweise großen Speicher und einen kontrolliert laufenden kapazitiven Touchscreen. Der wohl wichtigste Unterschied zu vielen Konkurrenten ist das Betriebssystem, denn das Acer Iconia läuft mit Windows 7. Eigens dafür gibt es auf der Vorderseite eine entsprechende Symboltaste. Man muss allerdings bedenken, dass das System von Windows nicht für die Berührungsbedienung konzipiert ist. Deshalb hat der Hersteller eine vollständige Tastatur gefertigt, die optional genutzt werden kann. Über die Anschlussmöglichkeiten kann man sich als Verbraucher nicht beschweren. Es gibt zweimal USB, einen HDMI-Ausgang, einen SD-Karten-Slot, einen SIM-Karten-Steckplatz und einmal 3,5 Millimeter Klinke. Entgegen dem derzeitigen Tablet Trend gibt es hier nicht die Microgröße, sondern Standard. Das hatte im Acer Iconia Tab W500 natürlich den Vorteil, dass man nahezu alle externen Geräte anschließen konnte, ohne einen zusätzlichen Adapter zu brauchen. Dafür ist es allerdings mit 16 Millimetern bei 970 Gramm schwerer und dicker als seine Konkurrenten. Versucht man das Tablet über längere Zeit mit einer Hand zu halten, merkt man das Gewicht enorm. Doch diese Eigenschaften besitzt das Modell nicht ohne Grund. Neben der Konnektivität bekommt der Verbraucher 2GB RAM und einen AMD C-50. Als Grafikeinheit fungiert der AMD 6250. Sicher braucht ein Windows Betriebssystem diese zusätzliche Leistung, um auf dem Markt bestehen zu können. Das hat natürlich auch den Effekt, dass es unbequemer wirkt als viele andere Tablets. Es ist einfach zu schwer und der viel verwendete Kunststoff vermittelt nicht das Gefühl hoher Qualität. Es ist schwer, sich in das Tablet zu verlieben, dennoch wirkt es keinesfalls unbrauchbar.

Tastatur & Ausstattung im Acer Iconia Tab W500 Test

Ein wichtiger Punkt im Acer Iconia Tab W500 Test war die optionale Tastatur, die es zu einem Netbook macht. Da es kein wirkliches Trackpad gibt, fühlt sich die optionale Tastatur unvollständig an. Ein Problem dabei ist die Docking-Station an sich. Diese lässt sich nicht bewegen, sondern ist fest verbaut. Zwei Magnete halten das Tablet zusammen. Das hat sicher seine Vorteile, dennoch ist Öffnen ungewohnt und benötigt eine Menge Druck. Die optionale Tastatur hat definitiv fast nur Vorteile gegenüber der rein Virtuellen. In der Mitte befindet sich ein kleiner Gummi-Nippel, der ebenfalls als Maus verwendet werden kann. Gewöhnungsbedürtftig, dennoch überraschend einfach zu bedienen. Ist man allerdings die gewohnte Mausausführung gewohnt, ist es schwer sich umzustellen. Welche Variante der Mausumsetzung sich mehr eignet, dass wird sich erst noch zeigen. Die Tastatur war im Acer Iconia Tab W500 Test recht brauchbar, gerade weil Windows 7 ohne entsprechenden Zusatz eher unpassend auf einem Tablet erscheint. Das Betriebssystem orientiert sich natürlich an denen, die auch auf den meisten Desktoprechnern integriert sind. Dennoch ist die Tastatur zu sehr eingebunden. Die Eingabebefehle wiederum sind gewohnt praktisch gelöst. Eine einfache Berührung entspricht der linken Maustaste, drückt man allerdings länger auf den Touchscreen, bekommt man eine ähnliche Darstellung wie bei der rechten Maustaste.

Touchscreen & Co

Acer Iconia Tab W500

Acer Iconia Tab W500

Der Touchscreen ist genau, könnte aber schneller sein. Dadurch konnte das Gerät im Acer Iconia Tab W500 Test nicht mit den Android-Konkurrenten mithalten. Wartet man auf eine Umsetzung eines Befehls, dauert es meist vergleichsweise eine Sekunde länger. Und auch wenn der Internet Explorer recht flüssig funktioniert, ist er dennoch sehr langsam. Das Interface ist insgesamt recht dürftig umgesetzt. Das macht sich vor allem in der Texteingabe sichtbar. Möchte man etwas schreiben, drückt man auf das leere Texteingabe-Feld. Dann erscheint ein Button für die virtuelle Tastatur und erst dann öffnet sich diese und man kann schreiben. Die Eingabe passt sich nicht wirklich an den Screen an, sondern kommt im typischen Windows Stil. Das heißt, sie lässt sich an beliebige Positionen verschieben. Auch wenn einige Nutzer diese Flexibilität schätzen, ist sie wenig förderlich, vor allem wenn man schnell schreiben will. Die gute Mischung fehlt und im Test empfand die Redaktion die Lösung bei dem Acer Iconia Tab W500 meist als unvorteilhaft.

Vergleicht man das Tablet etwa mit dem Eee Pad Transformer, ebenfalls ein Hybrid in der Selben Preisklasse, verliert das Acer diesen. Es ist größer, unhandlicher und vergleichsweise plump. Dennoch sollte man nicht die Vielseitigkeit von Windows vergessen. Mit dem Iconia Tab kann man als Verbraucher nahezu alles machen, was auch mit einem vollwertigen Laptop möglich ist und das nicht nur wegen der Kontrolle über die Peripherie.

Leistung & Innenleben im Tablet Test

Das Acer Tablet verfügt über einen Dual-Core AMD 1GHz C-50 Prozessor. Zusätzlich gibt es 2 GB RAM und eine Radeon HD 6250 Grafikeinheit. Der Grafikchip an sich ist über Standard und übertrifft viele andere, die in Netbooks oder Konkurrenzprodukten verbaut sind. So lassen sich Videos mit 1080p wiedergeben oder Spiele ausführen. Auch Blu-ray Qualität war im Acer Iconia Tab W500 Test kein Problem. Das Bild ist sehr ordentlich und das Display bietet viele Blickwinkel. Die Inhalte sind sehr hell und die Farben überaus natürlich. Gelegentlich gibt es leichte Körnigkeit, so dass einige Pixel sichtbarer sind als sie es eigentlich sein sollten. Das ist ungewöhnlich wenn man bedenkt, dass die Auflösung an sich überaus ordentlich für ein Tablet in diesem Segment ist. Weiter gibt es leichte Farbverschiebungen, wenn der Bildschirm zu weit nach hinten geneigt ist. Das ist allerdings nur ein kleiner Schönheitsfehler. Ein weit größeres Problem ist der Akku. Eine volle Ladung reicht lediglich für vier Stunden Filmmaterial. Sicher kann man die Helligkeit minimieren und dem entgegen wirken ohne nennenswerten Qualitätsverlust zu haben. Ist allerdings die Sonneneinstrahlung zu hoch, kann das zu Schwierigkeiten führen.

Ausblick & Fazit im Acer Iconia Tab W500 Test

Acer Iconia Tab W500

Acer Iconia Tab W500

Es bleibt die Frage, was genau das Acer Iconia Tab W500 eigentlich ist. Im Test war es für ein Tablet zu groß und zu schwer, um mit anderen Produkten konkurrieren zu können. Nur weil man eine Tastatur anstecken kann, wird es noch zu keiner Alternative zu einem Netbook. Sicher gibt es positive Aspekte wie ein guter Bildschirm und hohe Flexibilität, aber mit seinem Preis fehlt eine gewisse Fülle an Möglichkeiten um sich ernsthaft etablieren zu können. Im Acer Iconia Tab W500 Test konnte das Tablet die gewünschten Eigenschaften nicht vorweisen. acer-iconia-tab-w500-amDer Tastatur-Dock ist unvorteilhaft umgesetzt und das Betriebssystem Windows 7 ist mehr verpflichtend als etwa Android. Auch das Design lässt zu wünschen übrig, wenngleich der Hersteller hier hätte punkten können. Es reicht nicht, um ein konkurrenzfähiges Tablet zu sein und ist nicht gut genug, um eine ernsthafte Netbook-Alternative zu sein. Das Acer Iconia Tab W500 ist ab einem Preis von rund 500 Euro erhältlich.

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