Motorola Xoom Test: Neues Tablet macht iPad 2 Konkurrenz

Motorola Xoom

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Mit dem Motorola Xoom erscheint das erste Tablet, dass mit der Android Version 3.0 läuft. Mit all seinen Spezifikationen könnte es der erste Konkurrent zum iPad 2 sein. Neben dem konstanten Betriebssystem verfügt das Gerät über einen Zweikernprozessor, mehr Arbeitsspeicher und einen größeren Bildschirm. Die neue Benutzeroberfläche bietet weitere Funktionen und bekanntermaßen ist der Android Market bereits sehr gut ausgestattet. Bleibt nur die Frage, wie sich das Tablet im Vergleich zur Konkurrenz schlägt.

Mit dem Motorola Xoom konnte man das erste Gerät testen, das mit dem optimierten Betriebssystem Android 3.0 läuft. Es hat ein 10,1 Zoll großes Display im 16:10 Format. Damit bietet das Tablet genügend Platz für geöffnete Anwendungen. Im Inneren arbeitet eine Dual-Core Prozessor. Deshalb ist es für das Xoom auch kein Problem, mehrere Anwendungen parallel auszuführen. Dennoch ist das Display teilweise ruckelig. Im Vergleich mit dem iPad 2 ist das Motorola Tablet auch schwerer. Inhalte werden auf dem 10,1 Zoll großen Display mit einer Auflösung von 1.280 x 800 Bildpunkten dargestellt. In der Höhe sind das mehr Pixel als bei manchem Notebook. Größe und Auflösung sind besser als bei dem iPad 2, das eine Bildschirmgröße von 9,7 Zoll bei einer Auflösung von 1.024 x 768 Bildpunkten besitzt.

Display, Funktionen und Co

Motorola Xoom

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Im Motorola Xoom Test konnte man das Display aus vielen Blickwinkeln betrachten. Es unterscheidet sich damit von anderen Android-Tablets, bei denen auf günstige Displaytechnik gesetzt wurde, um die Preise zu drücken. Vergleicht man die konkrete Farbdarstellung, schneidet das iPad 2 etwas besser ab. Das Xoom hat ein Gewicht von 700 Gramm und ist damit rund 100 Gramm schwerer als sein Konkurrent von Apple. Das Galaxy Tab wiegt leichte 380 Gramm, besitzt aber auch nur eine Displaygröße von 7 Zoll. Dennoch ist das Motorola Tablet überaus handlich und seine Dicke von 13 Millimetern fühlt sich auch nur zu groß an, wenn man es direkt mit dem iPad 2 vergleicht. Das Xoom ist für das Querformat konzipiert. Sicher gibt es Sensoren die das Bild kippen. Betrachtet man allerdings die Applikation für den Android Market, dreht diese sich nicht. Der Speicher beträgt 32 Gigabyte, kann allerdings mittels MicroSD-Karte optional erweitert werden. Es kann bei den SD-Karten zu Erkennungsproblemen kommen, dafür hat der Hersteller allerdings ein Update vorbereitet. Leider ist das Einsetzen einer SD-Karte etwas problematisch und so muss man als Verbraucher die SIM-Karte entfernen, um die andere einzusetzen.

Weitere Details im Motorola Xoom Test

Mit dem integrierten Mobilfunkmodem kann man weitestgehend ortsunabhängig mittels WWAN surfen. Setzt man allerdings eine SIM-Karte ein, muss das Tablet neu gestartet werden, ansonsten wird die Einheit nicht erkannt. Eine WWAN-Verbindung kann weiter gegeben werden. Im Motorola Xoom Test konnte man das Tablet als WLAN-Hotspot aktivieren. Andere Geräte können sich dann die Verbindung teilen. Natürlich kann das Xoom das Internet auch über WLAN erreichen. Betrachtet man allerdings den Preis, ist es schade dass nur Single-Band-WLAN nach IEEE 802.11b/g/n unterstützt wird. So ist es auf das 2,4-GHz-Band angewiesen. Andere Produkte verstehen WLAN auch mit 5 GHz nach 802.11a/n. Und auch wenn der Hersteller das bei seinem Xoom verspricht, kann das nicht bestätigt werden. Weiter verfügt das Tablet über Bluetooth 2.1, HDMI und USB gibt es in der Microausführung. Ein passendes USB-Kabel wird vom Hersteller mitgeliefert, leider ließ sich das Motorola Xoom im Test nicht über diese Methode aufladen. Das Netzteil muss also immer mitgeführt werden.

Android 3.0 rockt

Die Integration von Android 3.0 stellt sich sehr schön auf dem Motorola Xoom dar. Die Benutzeroberfläche ist edler und eleganter als bei Tablets, die noch mit alten Betriebssystemen laufen. Der Hersteller hat lediglich zwei Knöpfe verbaut, den Lautstärkeregler an der Seite und den An/Aus Schalter auf der Rückseite. Alle anderen Bedienelemente werden durch virtuelle Schaltflächen symbolisiert. Unten links gibt es Bedienelemente für Zurück, Home und Multitasking. Rechts kommt der Anwender über die Uhrzeitschaltfläche sehr bequem an Einstellungen für das gesamte Gerät. Dieses Konzept wirkt überaus bequem zugänglich. Multitasking ist ausschlaggebend für viele Designentscheidungen bei dem optimierten Betriebssystem und das Umschalten zwischen laufenden Anwendungen funktioniert sehr gut. iOS ist als Single-Task-System aufgebaut und konzentriert sich eher auf eine Anwendung. Im Motorola Xoom Test konnte man auf die Flash-Darstellung zugreifen. Allerdings gibt es die Hover-Funktion bei Tablets mit resistiver oder kapazitiver Technik grundsätzlich nicht. Beim Abspielen von Videos funktioniert der Flashplayer aber wunderbar.

Das Innenleben & die Leistung im Motorola Xoom Test

Das Tablet verfügt über einen Zweikernprozessor. Dadurch ist es wesentlich schneller als viele andere Konkurrenten. Inhalte werden schnell dargestellt und der zwei Finger Zoom funktioniert sehr flott. Besonders bei Flash-Inhalten kommt der schnelle Prozessor zum Einsatz. Dennoch belasten entsprechende Inhalte beim Surfen auch das Xoom. So flüssig wie mit dem Browser des iPads ist das Surfen mit dem Xoom deshalb nicht. Das Tablet hat einen Arbeitsspeicher von 1 Gigabyte RAM. Durch echte Tabs fürs Surfen, die in iOS und Android 2.x komplett fehlen, wirkt das Surfen flotter, wenn der Anwender viele Webseiten gleichzeitig offen hat. Die Akkulaufzeit gibt der Hersteller auch bei Videowiedergabe mit 10 Stunden an.
Unter Windows wird das Tablet leider nicht als Wechseldatenträger erkannt. So ist der Datentransfer etwas umständlich. Als portables MTP-Gerät kann es somit in den Windows Media Player eingebunden werden. Unter Mac braucht der Anwender eine zusätzliche Software.

Weitere Ausstattungsmerkmale

Auf der Rückseite konnte man im Motorola Xoom zwei Lautsprecher feststellen. So kommt der Ton im Querformat von beiden Seiten. Der Ton an sich ist gut, kann aber mit dem Mono-Quäker des iPad 2 nicht mithalten. Der ist lauter und liefert zudem einen satteren Sound. Das Tablet verfügt über zwei Kameras. Auf der Rückseite wurde eine 5 Megapixel Kamera verbaut die von einem Blitz unterstützt wird. Die Frontkamera arbeitet mit 2 Megapixeln und unterstützt die Videotelefonie. Intern hat Motorola noch einen Beschleunigungsmesser, einen Kreiselkompass und ein Barometer verbaut. Das Tablet wird vorerst nur über die deutsche Telekom erhältlich sein. Ohne Vertrag liegt der Preis bei rund 700 Euro. Eine reine WLAN-Variante ist auch geplant und soll für rund 630 Euro erhältlich sein.

Ausblick & Fazit im Motorola Xoom Test

Bei der Konkurrenz zu Apples iPad tut sich was. Durch die Integration von Android 3.0 liefert der Hersteller ein fähiges Tablet, dass anderen Geräten mit einer alten Version des Betriebssystem einiges voraus hat. Zudem ist der Android Market sehr groß und bietet viele Applikationen. Das Display bietet eine angenehme Größe und löst Inhalte mit großer Präzision auf. Im Motorola Xoom Test hat sich Android 3.0 sehr gut dargestellt und die Benutzeroberfläche muss vom Anwender nicht mehr großartig angepasst werden. Beim Vergleich mit der Konkurrenz aus dem Hause Apple fällt auf, dass das Xoom etwas dicker, schwerer und klobiger ist als das iPad 2. Zudem ist die Auswahl an Applikationen etwas geringer. Würden beide Tablets nicht zur Selben Zeit erscheinen, hätte Xoom deutlich mehr Vorteile. Dennoch ist das Motorola Gerät keine schlechte Wahl. Allerdings scheinen die Entwickler nicht rechtzeitig fertig geworden zu sein. Das merkt man vor allem daran, dass der SD-Kartenslot erst nach einem Update funktioniert. Die Hardware stellt sich sehr gut dar. Ein farblich gutes und vor allem blickwinkelstabiles Display ist für die Handhabung wichtig und Motorola bietet es. Der Prozessor ist schnell und kann mehrere Anwendungen parallel ausführen. Die fehlenden Hardwaretasten sind kein Problem und werden von den virtuellen Knöpfen sehr gut ersetzt. Alles in allem ist das Motorola Xoom ein gelungenes Tablet, das ein echter Konkurrent zu dem iPad 2 sein könnte.
Motorola Xoom Tablet

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