BenQ W1200 Test: Full HD Beamer Schnäppchen überzeugt

BenQ W1200

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Im BenQ W1200 Test wurde der neue Beamer des taiwanschen Herstellers auf Herz und Nieren geprüft. Schon mit der Ankündigung hat das Unternehmen für Aufsehen gesorgt, da ihr neues Gerät überaus erschwinglich sein und dennoch viele Features und Einstellmöglichkeiten für den Verbraucher bereithalten soll. Es gab Zeiten, in denen hat sich der Einsatz von Beamern auf Hörsäle, Klassenzimmer und Konferenzräume beschränkt. Doch das ist heute anders und die Produkte werden mehr und mehr zu einer wirklichen Alternative zu Fachbildfernsehern.

Um Wettbewerbsfähig zu sein, muss ein Beamer natürlich viele Voraussetzungen erfüllen. Das sind neben Lebensdauer und einem akzeptablen Preis sicher auch die mögliche Projektionsfläche und die Wiedergabequalität. Das sind genau die Bereiche, um die sich die Hersteller in den letzten Jahren verstärkt gekümmert haben. Auch das Aussehen spielt eine große Rolle. In diesem Punkt musste das Gerät im BenQ W1200 Test leider ein bisschen einbüssen. Um wirklich einen soliden und edlen Eindruck zu erwecken, hätte es größer und schwerer ausfallen müssen. Der Hersteller verwendet leider ein bisschen zu viel Plastik, als dass sich ein wirklich hochwertiges Gefühl einstellen kann.

Anschlüsse & technische Daten im BenQ W1200 Test

 

BenQ W1200

BenQ W1200

Betrachtet man die Anschlussmöglichkeiten, kann sich der DLP Beamer BenQ W1200 durchaus sehen lassen. Zwei HDMI Buchsen gehören mittlerweile zum Standard in diesem Preissegment, aber mit einer RS-232 Schnittstelle, einer IR-Schnittstelle, USB-Anschluss und sogar einem 12V-Trigger-Ausgang geht der Hersteller weiter als viele Konkurrenten. Bemerkenswert ist auch ein D-Sub PC-Eingang und einen Monitorausgang.

Liest man das Datenblatt, verspricht der Beamer viele Funktionen und Einstellungen. Eine wichtige ist die Arbeit des Geräts mit 12 separaten Linsen. Im BenQ W1200 Test ergaben sich daraus Full-HD Wiedergaben mit beeindruckender Schärfe und Klarheit, so wie man es auf keinem anderen Gerät in diesem Preissegment findet. Aufgrund der vielen Linsen kann der Beamer das eingegebene Material wesentlich besser kontrollieren und so optimaler wiedergeben. benq-w1200-amEbenfalls überraschend ist die neue Verarbeitungsweise der Frame Interpolation. Sie dient der Berechnung und Anpassung der Rahmen von Bilddateien und soll vor allem Material von Blu-ray Discs ruckelfrei wiedergeben. Der Nachteil dabei kann allerdings sein, dass die Inhalte unnatürlich und eher wie ein Video wirken. Im Test traten aufgrund dessen auch hin und wieder Artefakte auf, die stören. Allerdings gibt es die Möglichkeit, die Frame Interpolation zu deaktivieren.

Neue Beamer Technologien & Co

BenQ W1200

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Eine sehr gute Neuerung im BenQ W1200 Test war die Aufarbeitung des NTSC Colour Gamut, die bei dem Beamer 85 Prozent beträgt. Normalerweise liegt der Standard bei 72 Prozent. Die Erhöhung hat den Effekt, dass die Farbwiedergabe wesentlich intensiver erscheint als bei vielen Konkurrenzprodukten. Eine weitere gute Nachricht ist die Farbverarbeitung mit 10 Bit. Der Vorteil zu einem Gerät mit 8 Bit ist, dass Farbübergänge weicher und die Töne natürlicher sind. Wenn wir schon bei Zahlen sind. Die Kombination aus 1200 ANSI Lumen Helligkeit und aus einem Kontrastverhältnis von 5000:1 versprechen wunderbare Bilder und das in nahezu jeder Situation.

Bedienung, Funktionen und Bildqualität

Der positive Eindruck bleibt auch im kompletten Menü bestehen. Die einzelnen Punkte beinhalten Listen, die die einzelnen Einstellungsoptionen übersichtlich darstellen. Man hat als Anwender sehr viele Möglichkeiten, das Bild individuell anzupassen. Zusätzlich gibt es drei Speicherbänke, in denen man seine persönlichen Kalibrierungen ablegen und etwa thematisch ordnen kann. Zu den Highlights dabei zählen ein primäres und sekundäres Farbkorrrektur-Management System, eine Gamma Anpassung, Ausgabemodi für Normal- und Eco-Betrieb, Klangeinstellungen sowie mehrere Ebenen der Intensität für die Frame-Interpolation. Ergänzt wird das alles von einem Imaging Science Foundation System, um den Beamer perfekt anzupassen. Bei all den Möglichkeiten ist es schade, dass im BenQ W1200 Test eine grundlegende Funktion fehlte. Der Verbraucher hat leider keinen Zugriff auf die optische vertikale Bildverschiebung. Dadurch kann es mitunter schwer werden, dass Bild optimal anzupassen und beide Seiten parallel darzustellen. Freunde der Keystone-Korrektur wird das besonders ärgern, da man das Bild digital manipulieren muss und darunter die Reinheit des Bildes leiden wird. Doch das ist ein kleines Problem, wenn man das Bild betrachtet. Selbst wenn man den Beamer im Eco-Modus betreibt, erfährt der Anwender eine brillante Kombination aus hoher Helligkeit und intensiven Farben. Es ist gerade der Punkt, der den BenQ W1200 von anderen Modellen abhebt. Es ist fast völlig egal, welches Eingabemedium man nutzt, alle Inhalte sind sehr dynamisch. Rein vom Gefühl gibt es einige Töne, besonders intensives Rot oder Gelb, die zu dominant sind. Das fällt allerdings nicht so schwer ins Gewicht, als dass es wirklich stören würde.

Weitere Details zur Bildqualität im BenQ W1200 Test

 

BenQ W1200

BenQ W1200

Bei der Wiedergabe trat im BenQ W1200 Test in keiner Situation Bildrauschen auf. Dennoch gibt es eine wunderbare Kombination aus Schärfe und Details. Das ist extrem ungewöhnlich, selbst bei doppelt so teuren Geräten. Auch schnelle Bewegungen und schwarze Szenen werden fehlerfrei dargestellt. Es ist die Linsenoptik, ein ausgeklügelter DLP-Chipsatz und sehr gutes Farbarrangement, die für das gute Bild verantwortlich sind. Ein weiterer Pluspunkt des Beamer ist das Fehlen von Regenbogeneffekten, obwohl das Bild so enorm hell ist. Man konnte noch so nah an der Projektionsfläche stehen, die nervigen Farben waren wenn überhaupt nur sehr leicht zu erkennen.

Kleinere Kritikpunkte

Bei all den positiven Eigenschaften gibt es leider einige kleinere Mängel. Speziell dunkle Szenen wirken etwas verwaschen, wenn der Beamer länger im Betrieb ist. Dadurch können Details verloren gehen. Nicht so sehr, als dass diese gar nicht mehr erkennbar sind, dennoch bemerkt man es. Man muss sicher bedenken, dass der Hersteller bei der Entwicklung vorausgesetzt hat, dass das Gerät unter optimalen Bedingungen verwendet wird. Nutzt man den Beamer also in stark verdunkelten Räumen, sollte man eine geeignete Projektionsfläche nutzen und nicht die reine Wand verwenden. So hat man definitiv mehr Kontrolle über das Bild. Ein anderes Problem ist das Lüftergeräusch. Das ist relativ laut wenn man das Gerät im Normalmodus verwendet. Auch wenn man im BenQ W1200 Test in den Eco-Modus wechselte, konnte man dem nicht entgegen wirken. Vermutlich ist das ein Resultat aus dem Preisbildungsprozess.

Der Sound

Das verbaute Sound System ist im Gegensatz zu anderen Modellen recht ordentlich. Der Beamer besitzt 2 Lautsprecher, die mit jeweils 10 Watt arbeiten. Natürlich liefert eine angeschlossene Anlage ein besseres Klangbild. Dennoch ist der Sound vollkommen ausreichend für etwa Sportsendung oder Gaming.

Ausblick & Fazit im BenQ W1200 Test

BenQ W1200

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Trotz kleiner Mängel wie etwa das laute Lüftergeräusch, die etwas enttäuschende Bauqualität und das Fehlen der vertikalen Bildeinstellung, ist der Beamer ein überaus gutes und empfehlenswertes Produkt. Der BenQ W1200 Test bestätigt ein starkes Gerät, dass im Vergleich zu vielen anderen Produkten in diesem Preissegment eine wesentlich bessere Leistung bietet. Der Beamer überzeugt mit einer außergewöhnlichen Schärfe, schönen Farben, vielen Details und einer wunderbaren Dynamik. benq-w1200-amZudem hat der Verbraucher Einfluss auf enorm viele Einstellungen, um das Bild nach eigenen Belieben anzupassen. Doch das wohl größte Kaufargument ist mit Sicherheit der äußerst attraktive Preis. Denn mit allen Spezifikationen kommt der BenQ W1200 für gerade einmal rund 1499 Euro UVP und einem derzeitigen Marktpreis von rund 1299 Euro in den Handel. Wer also über die Anschaffung eines Beamers nachdenkt, sollte sich diesen Projektor auf jeden Fall in die engere Wahl nehmen bzw. sich unter Abwägung der Vor- und Nachteile ggf. für den W1200 entscheiden.

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